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Selbstständig machen als SiGeKo – So gelingt der Einstieg als Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator

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Die Tätigkeit als Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (SiGeKo) ist auf deutschen Baustellen gesetzlich vorgeschrieben – und genau das macht sie zu einem interessanten Einstieg in die Selbstständigkeit. Wer sich als SiGeKo selbstständig machen will, profitiert von einer stabilen Marktsituation und einem vergleichsweise einfachen Leistungsbild. Doch lohnt sich das auf Dauer wirklich?

Diese Seite beleuchtet, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, wie der Einstieg gelingt – und wo die Grenzen liegen. Denn: Auch wenn der Beruf gefragt ist, kämpfen viele SiGeKos mit niedrigen Margen und hohem Konkurrenzdruck. Umso wichtiger ist eine kluge Strategie für den Start – und eine Ausbildung, die rechtssichere Grundlagen schafft.

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Voraussetzungen für die Selbstständigkeit als SiGeKo

Wer sich als Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator selbstständig machen möchte, braucht mehr als nur fachliches Interesse. Die Tätigkeit ist gesetzlich geregelt und an bestimmte Anforderungen geknüpft – sowohl im Hinblick auf die Qualifikation als auch auf die rechtliche Ausgestaltung der Selbstständigkeit.

Fachliche Qualifikation nach RAB 30

Grundlage für die Tätigkeit als SiGeKo ist die Regel zum Arbeitsschutz auf Baustellen, kurz RAB 30. Sie fordert:

  • eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium im Bauwesen, der Architektur oder verwandten Bereichen,

  • mehrjährige Berufserfahrung auf Baustellen,

  • sowie den Nachweis über eine fachspezifische Weiterbildung zum SiGeKo.

Diese Weiterbildung kann z. B. online absolviert werden und dauert je nach Anbieter etwa 5 Tage.

Berufspraxis & bautechnisches Verständnis

Neben der formalen Qualifikation ist praktische Erfahrung entscheidend. Wer sich auf Baustellen sicher bewegen, mit Bauleitern kommunizieren und Gefährdungen realistisch einschätzen kann, hat klare Vorteile im Arbeitsalltag und in der Kundenkommunikation.

Gewerbe oder Freiberuflichkeit?

Ob SiGeKos ein Gewerbe anmelden müssen oder freiberuflich arbeiten können, hängt von der konkreten Ausgestaltung der Tätigkeit ab. In der Praxis wird die Selbstständigkeit als SiGeKo häufig als gewerbliche Tätigkeit eingestuft – insbesondere, wenn regelmäßig mehrere Auftraggeber betreut oder Angestellte beschäftigt werden.

Tipp: Vor dem Start mit dem Finanzamt oder einem Steuerberater abklären, welche Form im Einzelfall zutrifft.

Versicherung & rechtliche Absicherung

Empfohlen werden:

  • eine Berufshaftpflichtversicherung für mögliche Schadensfälle,

  • ggf. eine Vermögensschaden-Haftpflicht,

  • sowie eine rechtssichere Dokumentationsstruktur, z. B. mit Vorlagen für Begehungsberichte, SiGe-Pläne und Unterweisungsprotokolle.

Lohnt sich die Selbstständigkeit als SiGeKo?

Die kurze Antwort: Für den Einstieg ja – als langfristige Geschäftsgrundlage nur bedingt.
Denn auch wenn der Bedarf an Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren auf Baustellen gesetzlich verankert ist, bringt die Tätigkeit als selbstständiger SiGeKo einige strukturelle Herausforderungen mit sich.

Stabile Nachfrage – aber wenig Differenzierung

Der SiGeKo wird bei nahezu allen größeren Bauprojekten benötigt – besonders im Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau. Das sorgt für eine grundsätzlich stabile Marktsituation. Der Haken: Das Leistungsbild ist vergleichsweise einfach, lässt sich kaum qualitativ differenzieren – und wird deshalb oft nur zum „Pflichtpreis“ eingekauft.

In der Praxis heißt das: Der Kunde braucht einen SiGeKo – aber achtet dabei vor allem auf den Preis, nicht auf die Qualität. Die Folge sind Kampfpreise von 60 bis 70 € pro Stunde, stagnierende Tagessätze und ein hoher Preisdruck, insbesondere unter Soloselbstständigen.

Begrenzte Wirkung – schwer zu verkaufen

Ein weiteres Problem: Der SiGeKo löst aus Kundensicht kein unmittelbares Problem. Er sorgt weder für schnellere Projektzeiten noch für Kosteneinsparung oder Mehrerlös – die drei Hauptargumente, mit denen sich Dienstleistungen typischerweise gut verkaufen lassen.

Das macht es schwer, einen echten Mehrwert zu kommunizieren – vor allem gegenüber Kunden, die nur das gesetzliche Mindestmaß erfüllen wollen.

Guter Einstieg – aber kaum skalierbar

Gerade weil das Leistungsbild einfach und systematisierbar ist, eignet sich die Tätigkeit gut als Einstiegsangebot für den Start in die Selbstständigkeit. Wer zum Beispiel über eine SiGeKo-Qualifikation verfügt, erste Aufträge übernimmt und sich ein Netzwerk aufbaut, kann schnell in die Umsetzung kommen.

Aber: Die Skalierung ist schwierig. Baustellenbegehungen sind zeitintensiv, automatisieren lässt sich nur ein Teil der Arbeit. Ohne Team oder ergänzende Leistungen bleibt die Marge oft gering.

Fazit: Einstieg ja – Perspektive mitdenken

Wer erste Erfahrungen im Unternehmertum sammeln will, findet im SiGeKo ein solides, gesetzlich verankertes Angebot mit niedriger Einstiegshürde. Wer jedoch langfristig wachsen will, sollte frühzeitig überlegen, wie er sich thematisch erweitern, Folgeleistungen anbieten oder in wertschöpfendere Aufgabenfelder hineinwachsen kann.

Gegenüberstellung: Lohnt sich Selbstständigkeit als SiGeKo

Erste Schritte – So gelingt der Start in die Selbstständigkeit

Wenn Sie sich als SiGeKo selbstständig machen möchten, ist eine gute Vorbereitung entscheidend. Viele scheitern nicht an der Fachlichkeit, sondern daran, dass sie ohne Positionierung, ohne System und ohne Kundenbasis starten. Mit diesen Schritten legen Sie ein solides Fundament für Ihre Selbstständigkeit:

1️⃣ Marktanalyse & Positionierung

  • In welchen Regionen und Branchen ist die Nachfrage besonders hoch?

  • Wer sind Ihre Wunschkunden – Generalunternehmer, Architekturbüros, öffentliche Auftraggeber?

  • Möchten Sie sich auf bestimmte Baustellentypen spezialisieren – z. B. Infrastruktur, Industrie oder Großbauprojekte?

👉 Tipp: Positionieren Sie sich so, dass Sie nicht austauschbar sind. Eine Spezialisierung – etwa auf digitale Baustellendokumentation oder schnelle Angebotsprozesse – kann ein klarer Vorteil sein.

2️⃣ Netzwerke aufbauen & Kunden gewinnen

Ein Großteil der Aufträge im Bereich SiGeKo entsteht nicht über Ausschreibungen, sondern über persönliche Kontakte. Wichtig ist daher:

  • Nutzen Sie jede Baustellenpräsenz zur Kontaktpflege

  • Sprechen Sie gezielt Architekten, Sicherheitsfachkräfte oder Bauleiter an

  • Aktivieren Sie bestehende Kontakte aus früheren Tätigkeiten oder Anstellungen

3️⃣ Leistungsumfang & Preise definieren

Auch wenn der Markt oft preissensibel ist: Ein klares Leistungsangebot mit transparenten Preisen schafft Vertrauen. Überlegen Sie zum Beispiel:

  • Bieten Sie Baustellenbegehung mit Bericht an

  • Erstellen Sie SiGe-Pläne oder übernehmen Sie deren Aktualisierung

  • Definieren Sie feste Betreuungspakete für bestimmte Projektphasen

Wichtig: Kommunizieren Sie klar, was Ihre Leistung umfasst – und wo Sie über das gesetzliche Mindestmaß hinausgehen.

4️⃣ Prozesse und Dokumentation vorbereiten

Bereiten Sie sich organisatorisch gut vor – zum Beispiel mit:

  • Checklisten für Baustellenbegehungen

  • Vorlagen für Protokolle und Fotodokumentation

  • Tools zur Kunden- und Terminverwaltung

  • Einfacher Angebots- und Rechnungsstellung

Je mehr Sie standardisieren, desto effizienter arbeiten Sie – und desto eher lohnt sich jeder Auftrag wirtschaftlich.

Ausbildung zum SiGeKo – der notwendige erste Schritt

Bevor Sie als selbstständiger Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator durchstarten können, benötigen Sie die passende Fachkunde. Die rechtliche Grundlage bildet die RAB 30 (Regel zum Arbeitsschutz auf Baustellen). Darin ist festgelegt, welche Qualifikationen Sie als SiGeKo mitbringen müssen, um rechtssicher tätig zu werden.

Neben mehrjähriger Berufserfahrung im Bau- oder Projektwesen ist eine anerkannte Weiterbildung erforderlich – diese können Sie heute bereits komplett online absolvieren, kompakt und flexibel.

Ihre Vorteile auf einen Blick:

✔ Fachkundige Ausbildung nach RAB 30

✔ In nur 5 Tagen vollständig online durchführbar

✔ Ideal für Bauleiter, Sicherheitsfachkräfte, Architekten und Techniker

✔ Teilnahmebescheinigung zur Vorlage bei Auftraggebern

✔ Inklusive praxisnaher Vorlagen & rechtssicherer Dokumentation


An der ExpertMe Akademie können Sie sich oder ihre Mitarbeiter flexibel zu Fachkräften im Arbeitsschutz ausbilden.

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FAQ – Selbstständig machen als SiGeKo

Kann ich mich als SiGeKo selbstständig machen?

Ja. Wenn Sie über die erforderliche Fachkunde gemäß RAB 30 und über einschlägige Berufserfahrung im Bauwesen verfügen, können Sie sich als Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator selbstständig machen – sowohl im Haupt- als auch im Nebenerwerb.

Bin ich als SiGeKo freiberuflich oder gewerblich tätig?

Das hängt von der konkreten Ausgestaltung Ihrer Tätigkeit ab. In vielen Fällen gilt die Tätigkeit als gewerblich, insbesondere wenn Sie regelmäßig mehrere Auftraggeber betreuen oder Mitarbeiter beschäftigen. Im Zweifel empfiehlt sich ein Gespräch mit dem Finanzamt oder einem Steuerberater.

Wie viel kann ich als selbstständiger SiGeKo verdienen?

Die marktüblichen Stundensätze für selbstständige SiGeKos liegen zwischen 60 und 75 Euro – je nach Region, Projekttyp und Leistungsumfang. Entscheidend für Ihren wirtschaftlichen Erfolg sind eine effiziente Arbeitsweise und eine klare Positionierung gegenüber Auftraggebern.

 

Welche Versicherungen benötige ich?

Für Ihre Tätigkeit sollten Sie mindestens eine Berufshaftpflichtversicherung abschließen. Je nach Leistungsumfang kann auch eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung sinnvoll sein – insbesondere, wenn Sie beratend tätig sind oder SiGe-Pläne erstellen.

 

Welche Leistungen kann ich als selbstständiger SiGeKo anbieten?

Zu den typischen Leistungen gehören:

  • Erstellung und Pflege von SiGe-Plänen

  • Baustellenbegehungen und Sicherheitsdokumentation

  • Durchführung von Unterweisungen

  • Erstellung der „Unterlage für spätere Arbeiten“ gemäß BaustellV

Sie können Ihre Angebote modular aufbauen oder als Projektpakete schnüren – je nach Kundenbedarf.

 

Muss ich für jedes Projekt neu als SiGeKo bestellt werden?

Ja. Die Bestellung als SiGeKo erfolgt projektbezogen durch den jeweiligen Bauherrn. Eine langfristige Zusammenarbeit mit wiederkehrenden Auftraggebern ist aber möglich und üblich – z. B. bei größeren Unternehmen oder Generalunternehmern.

Autor und Geschäftsführer Manuel Zabe

Manuel Zabe

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Geschäftsführer der ExpertMe GmbH und Experte für Arbeitssicherheit

Erstellt am: 17.06.2025
Zuletzt geändert 17.06.2025

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