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Aufgaben des QMB im Unternehmen – Überblick, Beispiele und Pflichten

Was ein Qualitätsmanagementbeauftragter konkret macht, welche Aufgaben er übernimmt und warum seine Rolle für Unternehmen so wichtig ist.

Inhalt dieser Seite

Welche Aufgaben hat ein Qualitätsmanagementbeauftragter (QMB) – und warum ist diese Rolle für Unternehmen so entscheidend?


Qualitätsmanagementbeauftragte übernehmen in Unternehmen eine zentrale Funktion: Sie sorgen dafür, dass Qualitätsstandards eingehalten und kontinuierlich verbessert werden. Die Aufgaben eines QMB reichen von der Entwicklung und Pflege eines Qualitätsmanagementsystems über die Planung interner Audits bis hin zur Schulung von Mitarbeitenden. Dabei orientieren sie sich häufig an anerkannten Normen wie der DIN EN ISO 9001.

In vielen Unternehmen ist die Position des QMB fest etabliert – sei es als Voraussetzung für eine Zertifizierung oder als strategischer Schritt zur Qualitätssicherung. Dieser Beitrag beleuchtet die typischen QMB Aufgaben im Detail, erklärt die Rolle im Unternehmensalltag und zeigt auf, wann ein QMB sinnvoll oder sogar erforderlich ist.

Was macht ein Qualitätsmanagementbeauftragter (QMB)?

Ein Qualitätsmanagementbeauftragter (QMB) ist dafür verantwortlich, dass Qualitätsmanagement im Unternehmen nicht nur auf dem Papier existiert, sondern aktiv gelebt wird. Er oder sie entwickelt, koordiniert und überwacht das Qualitätsmanagementsystem (QMS) und stellt sicher, dass Prozesse, Produkte und Dienstleistungen den festgelegten Standards entsprechen.

Die Rolle des QMB ist dabei weit mehr als reine Dokumentation: Sie umfasst auch strategische Aufgaben wie die Förderung einer unternehmensweiten Qualitätskultur und die kontinuierliche Verbesserung der Abläufe. In zertifizierten Unternehmen – etwa nach DIN EN ISO 9001 – ist der QMB oft die zentrale Ansprechperson für Auditoren, Führungskräfte und Mitarbeitende in allen Qualitätsfragen.

Kurz gesagt:
Die Aufgaben eines QMB verbinden operative Prozesskontrolle mit strategischer Qualitätsentwicklung – und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

Aufgaben eines QMB im Überblick

Die Aufgaben eines Qualitätsmanagementbeauftragten (QMB) sind vielfältig – und entscheidend für den Erfolg eines funktionierenden Qualitätsmanagementsystems. Dabei übernimmt der QMB sowohl operative als auch strategische Tätigkeiten. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Aufgabenbereiche im Detail:

Qualitätsmanagementsystem aufbauen, dokumentieren und pflegen

Der QMB entwickelt gemeinsam mit dem Management ein auf das Unternehmen zugeschnittenes Qualitätsmanagementsystem (QMS). Er dokumentiert Prozesse, legt Qualitätsziele fest und sorgt dafür, dass das System aktuell und normkonform bleibt – insbesondere im Hinblick auf Zertifizierungen wie ISO 9001.
Siehe auch: QM-Handbuch

Interne Audits planen, durchführen und begleiten

Ein zentrales Element der QMB-Aufgaben ist die Organisation interner Audits. Ziel ist es, Schwachstellen aufzudecken, Potenziale zu erkennen und die kontinuierliche Verbesserung voranzutreiben. Auch bei externen Audits unterstützt der QMB – als Ansprechpartner und Koordinator.
Weiterführend: PDCA Zyklus

Qualitätskennzahlen erfassen und analysieren

Der QMB erhebt Daten zu Fehlerquoten, Reklamationen, Prozesszeiten oder Kundenzufriedenheit und leitet daraus konkrete Maßnahmen zur Optimierung ab. Dabei nutzt er häufig Methoden wie die Q7 Qualitätswerkzeuge, um Ursachen gezielt zu analysieren.

Mitarbeitende schulen und Qualitätsbewusstsein fördern

Qualität ist Teamarbeit. Deshalb organisiert der QMB Schulungen, vermittelt Wissen zu QM-Werkzeugen und sorgt dafür, dass alle Beschäftigten die Bedeutung von Qualität verstehen – und entsprechend handeln. Das Ziel: ein gelebtes Qualitätsverständnis im gesamten Unternehmen.

Kommunikation mit Führung, Abteilungen und Auditoren

Als zentrale Schnittstelle zwischen Geschäftsleitung, Mitarbeitenden und externen Stellen berichtet der QMB regelmäßig über Qualitätsziele, -kennzahlen und -maßnahmen. Er unterstützt die Leitung dabei, Qualitätsmanagement strategisch auszurichten.
Relevanter Kontext: Bestellung eines QMB

Kontinuierliche Verbesserung fördern (KVP)

Der QMB initiiert und begleitet Verbesserungsprozesse im Sinne des KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess). Dazu zählt u. a. die Ableitung von Maßnahmen aus Audits, Kennzahlen oder Mitarbeitervorschlägen. Ziel ist es, die Organisation stetig effizienter und kundenorientierter zu gestalten.

Diese Aufgabenfelder verdeutlichen: QMBs tragen wesentlich dazu bei, Qualität systematisch zu sichern und weiterzuentwickeln. Ihre Arbeit bildet das Rückgrat eines wirksamen Qualitätsmanagements – unabhängig von der Größe oder Branche eines Unternehmens.

Grafik: Aufgaben eines Qualitätsmanagementbeauftragten (QMB) im Überblick

Die Rolle des QMB in der Unternehmenspraxis

In der Praxis ist der Qualitätsmanagementbeauftragte (QMB) weit mehr als nur Verwalter von Dokumenten. Er fungiert als zentrale Anlaufstelle für alle Qualitätsfragen und trägt aktiv zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens bei. Besonders in mittelständischen und größeren Organisationen ist der QMB oft direkt der Geschäftsleitung zugeordnet – eine Position mit hoher Verantwortung und Einfluss.

Typische Rollenmerkmale im Unternehmensalltag:

  • Koordinator: Der QMB stimmt Qualitätsmaßnahmen ab, verbindet Fachabteilungen und sorgt für einen reibungslosen Informationsfluss.

  • Berater: Er berät die Unternehmensführung bei strategischen QM-Entscheidungen, etwa zur Zertifizierung, Prozessoptimierung oder Reklamationsbearbeitung.

  • Initiator: Der QMB treibt Innovationen im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) aktiv voran.

  • Schnittstelle zu Auditoren: Bei internen oder externen Audits ist der QMB die zentrale Kontaktperson, bereitet Unterlagen auf und begleitet Gespräche.

Wichtig zu wissen: Die ISO 9001:2015 fordert keine explizite Benennung eines QMB mehr – verlangt aber sehr wohl, dass bestimmte Verantwortlichkeiten (z. B. Prozessüberwachung, Auditplanung, Schulung) klar geregelt sind. In vielen Unternehmen wird diese Aufgabe dennoch an eine qualifizierte Person – den QMB – übertragen, um Kompetenz und Verantwortlichkeit zu bündeln.

Diese Doppelrolle als operativer Umsetzer und strategischer Partner macht den QMB zu einer Schlüsselposition für nachhaltige Qualitätsentwicklung.

Wann ist ein QMB verpflichtend – und wann freiwillig sinnvoll?

Die Rolle des Qualitätsmanagementbeauftragten ist in vielen Unternehmen längst gelebte Praxis – doch wann ist ein QMB eigentlich vorgeschrieben?

Rechtlich verbindlich ist die Benennung eines QMB nur dann, wenn eine Organisation eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 anstrebt oder aufrechterhalten möchte. In diesem Fall fordert die Norm, dass bestimmte Aufgaben im Qualitätsmanagement klar zugewiesen sind – etwa die Überwachung des QM-Systems, das Berichtswesen an die Leitung und die Förderung des Qualitätsbewusstseins im Unternehmen. Diese Anforderungen werden in der Praxis häufig durch einen oder eine QMB erfüllt.

In kleineren Betrieben oder nicht zertifizierten Organisationen ist ein QMB nicht verpflichtend, kann aber dennoch äußerst sinnvoll sein. Denn ein gut aufgestelltes Qualitätsmanagement:

  • senkt Fehlerquoten und Kosten,

  • verbessert Produkte und Abläufe,

  • stärkt die Kundenzufriedenheit und

  • schafft einen echten Wettbewerbsvorteil.

 

Kurz gesagt: Auch ohne formalen Zwang bringt ein QMB messbaren Nutzen – für Kunden, Mitarbeitende und Geschäftsführung gleichermaßen.

 

Weitere Informationen zur rechtlichen und organisatorischen Seite finden sich auf der Seite Bestellung eines QMB.

Warum sich ein QMB für jedes Unternehmen lohnt

Auch wenn ein Qualitätsmanagementbeauftragter (QMB) nicht in jedem Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben ist, sprechen viele Gründe dafür, diese Rolle freiwillig einzuführen. Denn systematisches Qualitätsmanagement rechnet sich – und der QMB ist dabei oft der entscheidende Impulsgeber.

Fünf gute Gründe für einen QMB – auch ohne Zertifizierung:

  • ✅ Qualität messbar verbessern:
    Der QMB sorgt dafür, dass Prozesse klar definiert, regelmäßig überprüft und bei Bedarf optimiert werden. Das reduziert Fehler, steigert die Effizienz und erhöht die Produkt- und Dienstleistungsqualität.

  • ✅ Kundenbindung stärken:
    Zufriedene Kund:innen kommen wieder. Wer konstant gute Qualität liefert, baut Vertrauen auf – ein klarer Wettbewerbsvorteil.

  • ✅ Interne Abläufe strukturieren:
    Ein QMB bringt Systematik ins Unternehmen. Aufgaben und Zuständigkeiten werden klar geregelt, Entscheidungswege transparenter, Verantwortlichkeiten nachvollziehbar.

  • ✅ Kosten senken:
    Durch weniger Reklamationen, bessere Fehlerprävention und optimierte Prozesse sinken die direkten und indirekten Qualitätskosten.

  • ✅ Grundlage für zukünftige Zertifizierungen schaffen:
    Auch wenn noch keine Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 geplant ist, schafft ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem mit QMB die ideale Ausgangslage.

 

Wissenschaftliche Befunde

  • Der ISO Survey dokumentiert, dass Ende 2023 weltweit über … Millionen gültige ISO 9001-Zertifikate ausgegeben wurden – ein deutlicher Hinweis auf die globale Bedeutung von Qualitätsmanagementsystemen

  • Studien der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) zeigen: Unternehmen mit etabliertem QM weisen geringere Fehlerquoten, höhere Prozessstabilität und bessere Wettbewerbspositionen auf .

Weiterbildung zum QMB – jetzt Kompetenzen professionell ausbauen

Wer die Aufgaben eines QMB übernimmt, braucht nicht nur methodisches Wissen, sondern auch ein tiefes Verständnis für Normanforderungen, Prozessanalyse und Kommunikation im Unternehmen. Eine fundierte Weiterbildung vermittelt genau diese Fähigkeiten – praxisnah und anwendbar.

Unsere digitale Fortbildung zum Qualitätsmanagementbeauftragten (QMB) bereitet gezielt auf die Anforderungen in Unternehmen vor – ob mit oder ohne Zertifizierungsabsicht. Teilnehmer lernen unter anderem:

  • die ISO 9001 sicher anzuwenden,

  • ein QM-System aufzubauen und weiterzuentwickeln,

  • Audits professionell zu begleiten und

  • das Qualitätsbewusstsein im Unternehmen nachhaltig zu stärken.

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Häufige Fragen zum Qualitätsmanagementbeauftragten (QMB)

Was genau macht ein QMB im Unternehmen?

Ein QMB ist verantwortlich für die Planung, Umsetzung und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems. Er koordiniert interne Audits, analysiert Qualitätskennzahlen, schult Mitarbeitende und sorgt für die Einhaltung relevanter Standards – z. B. nach ISO 9001.

Ist ein QMB gesetzlich vorgeschrieben?

Gesetzlich ist ein QMB nicht in allen Unternehmen Pflicht. Wird jedoch eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 angestrebt, ist die Benennung einer verantwortlichen Person für das Qualitätsmanagement faktisch notwendig.

Welche Qualifikationen braucht ein QMB?

Ein QMB sollte fundierte Kenntnisse im Qualitätsmanagement besitzen – etwa in Normen wie ISO 9001, Prozessmanagement, Auditierung und Verbesserungsmethoden. Viele Unternehmen setzen auf eine entsprechende Weiterbildung.

Was ist der Unterschied zwischen QMB und QM?

Das Qualitätsmanagement (QM) umfasst alle Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Der QMB ist die Person, die diese Maßnahmen koordiniert und verantwortet. Er ist also Teil des QM-Systems – mit klar definierter Rolle und Aufgaben.

Kann ein externer QMB eingesetzt werden?

Ja, in vielen Fällen kann ein externer QMB sinnvoll sein – z. B. in kleinen Unternehmen ohne eigenes Qualitätsmanagement-Team. Wichtig ist dabei, dass er organisatorisch eingebunden und erreichbar ist.

Wann lohnt sich ein QMB auch ohne ISO 9001-Zertifizierung?

Auch ohne Zertifizierung bringt ein QMB Vorteile: bessere Abläufe, weniger Fehler, höhere Kundenzufriedenheit und niedrigere Kosten. Besonders in wachsenden Unternehmen lohnt sich die Einführung frühzeitig.

Wie werde ich QMB?

Eine anerkannte Weiterbildung vermittelt alle relevanten Kenntnisse – praxisnah und normkonform.
👉 Zur QMB-Weiterbildung

Autor und Geschäftsführer Manuel Zabe

Manuel Zabe

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Geschäftsführer der ExpertMe GmbH und Experte für Arbeitssicherheit

Veröffentlicht: 15.02.2023
Zuletzt geändert 10.07.2025

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