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Hygienebeauftragter Aufgaben

Aufgaben, Voraussetzungen und Ausbildung von Hygienebeauftragten

Hygienebeauftragte sind für die Einhaltung und Umsetzung von Hygienevorschriften zuständig. Sie übernehmen das Hygienenmanagement und überwachen die Personal-, Produktions- und Betriebshygiene. Das macht die Rolle des Hygienebeauftragten zu einer anspruchsvollen und verantwortungsvollen Aufgabe.

 

Je nach Branche gelten dabei unterschiedliche Gesetze und Vorschriften, die eine spezifische Qualifizierung für Hygienebeauftragte erfordern. Auf dieser Seite wird das Berufsbild eines Hygienebeauftragten genauer erläutert und die Aufgaben von Hygienebeauftragten im Gesundheitswesen, der Pharmabranche und der Lebensmittelindustrie im Detail beschrieben.

Aufgaben Allgemein

Was sind die Aufgaben eines Hygienebeauftragten?

Die Hauptaufgabe des Hygienebeauftragten ist es, für die Einhaltung der Hygieneregeln und -Vorschriften zu sorgen und das Bewusstsein für die betriebliche Hygiene zu steigern. Dies gilt für die Personal-, Produktions- sowie die Betriebshygiene. Er gilt als Multiplikator für Hygienerelevante Themen und Kommunikationsschnittstelle für Mitarbeiter von Hygiene-verantwortlichen Teams. 

 

Der Hygienebeauftragte sorgt dafür, dass sowohl die Gesundheit der Mitarbeiter als auch der Kunden gesichert sind und das Unternehmen die rechtlichen Hygieneanforderungen erfüllt. Hierzu nimmt er  an Arbeitsgruppen und Qualitätszirkeln teil und unterrichtet die Kollegen zum hygienischen Verhalten. Zudem begleitet der Hygienebeauftragte Zertifizierungs-Audits.

 

Zum typischen Berufsalltag zählen die Erstellung von Hygieneplänen, die Kontrolle der Hygienestandards sowie die Durchführung von Hygieneschulungen. Je nach Branche können die Hygienestandards und -Regeln sehr unterschiedlich ausfallen. In einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus gelten beispielsweise ganz andere Hygienestandards als in einer Lebensmittelproduktion oder einer Betreuungseinrichtung. Es kommen demnach je nach Unternehmen ganz unterschiedliche Aufgaben hinzu, die im folgenden detaillierter erläutert werden.

 

Zusammengefasst sind dies die Hauptaufgaben von Hygienebeauftragten:

  • Allgemeine Infektionsprävention und Bewertung von Infektionsrisiken

  • Kontrolle der Einhaltung von Hygienestandards

  • Erstellung und Aktualisierung von Hygieneplänen

  • Planung und Durchführung von Hygieneschulung nach DIN 10514

  • Unterweisungen nach Infektionsschutzgesetz (IfSG)

  • Sensibilisierung der Kollegen zu hygienischen Verhalten

  • Beratung der Geschäftsführung zur Einhaltung der rechtlichen Hygieneanforderungen

  • Begleitung bei Zertifizierungsaudits

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Aufgaben des Hygienebeauftragten im Gesundheitswesen

Im Gesundheitswesen kommt dem Hygienebeauftragten eine besonders zentrale Rolle zu. Die Einhaltung von medizinisch sterilen Hygienestandards ist in dieser Branche essentiell, um die Gesundheit aller anwesenden Personen in Krankenhäusern, Praxen, Pflegeeinrichtungen, etc. zu schützen und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Zu den Aufgaben eines Hygienebeauftragten in der Pflege zählen:

 

  • Mitwirkung bei der Erfassung und Dokumentation von nosokomialen Infektion

  • Unterstützen bei dem Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS)

  • Umgang mit MRSA / Covid-19 positiven Patienten kontrollieren

  • Mitwirkung beim Umgang mit bereichsspezifischen Infektionsrisiken

  • Auswahl von hygienischen Verbrauchsmaterialien

Aufgaben des Hygienebeauftragten in der Lebensmittelindustrie

Die Hauptaufgabe von Hygienebeauftragten in der Lebensmittelindustrie ist es, die Sicherheit von Lebensmitteln zu gewährleisten. In einem Produktionsbetrieb ist dies die Überwachung der hygienischen Produktionsbedingungen. In der Gastronomie und Hotellerie liegt der Hauptfokus des Hygienebeauftragten in der Kontrolle der hygienischen Schutzausrüstung (bzw. Handschuhe und Haarnetze) und der Unterrichtung der Kollegen zum hygienischen Verhalten.

 

  • Mitwirkung beim Erstellen des bereichsspezifischen Hygieneplans und von Standards

  • Unterstützung bei der Auswahl von hygienischen Verbrauchsmaterialien

  • Durchführung und Dokumentation von vorbeugenden Untersuchungen zum Hazard Analysis and Critical Control Points-Konzept (HACCP-Konzept)

  • Mitwirkung beim Umgang mit bereichsspezifischen Kontaminationsquellen

  • Kontrolle der hygienischen Produktionsbedigungen

  • Überwachung der Schutzausrüstung (Handschuhe, Haarnetze, etc.)

Aufgaben des Hygienebeauftragten in der Pharmabranche​

In der Pharmaindustrie ist die Hauptaufgabe des Hygienebeauftragten, die Einhaltung der Reinraumbedingungen zu überwachen. Nur wenn die Produktionshygiene in diesem kritischen Bereich eingehalten wird, können sichere Arzneimittel produziert werden.

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  • Umsetzung von GMP Vorgaben und Anforderungen

  • Überwachung des Hygienestatus unter Reinraumbedingungen

  • Umsetzung von SOP´s sicherstellen (standard operating procedure)

  • Mitwirkung bei CAPA Verfahren (Corrective Action Preventive Action)

  • Teil des Qualitätssicherungssystems

  • Mitwirkung beim Umgang mit bereichsspezifischen Kontaminationsquellen

  • Unterstützung bei der Auswahl von hygienischen Verbrauchsmaterialien

Aufgaben Pflege
Aufgabe Pharma
Aufgaben Lebensmittel

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Rolle im Unternehmen
Unterschied zur Hygienefachkraft

Welche Rolle hat der Hygienebeauftragte im Unternehmen?

Der Hygienebeauftragte berät und unterstützt die Geschäftsführung bei sämtlichen Fragen rund um Hygiene und Infektionsschutz. Er ist der erste Ansprechpartner in allen Belangen der betrieblichen Hygiene und arbeitet eng mit der Führungsebene zusammen. 

 

Gerade in den letzten Jahren hat die Bedeutung der Hygienebeauftragten noch einmal zugenommen, da sie nicht nur die Geschäftsführung zur rechtlichen Einhaltung der Hygienevorschriften beraten, sondern durch die Erstellung von Hygienekonzepten die Gesundheit aller Kollegen im Unternehmen schützen.

Was ist der Unterschied zwischen Hygienefachkraft und einem Hygienebeauftragten?

Die Hygienefachkraft (HFK) ist eine in Deutschland anerkannte Berufsbezeichnung, die nach einer abgeschlossenen ein- bis zweijährigen Weiterbildung erteilt wird. Die Weiterbildung wird für gewöhnlich berufsbegleitend durchgeführt. Hygienefachkräfte kommen vor allem in Krankenhäusern zum Einsatz und unterstützen in einer leitenden Position die Infektionsprävention durch Maßnahmen der Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Infektionen. Grundlage für den Einsatz von Hygienefachkräften ist die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO): „Personelle und organisatorische Voraussetzungen zur Prävention nosokomialer Infektionen“

 

Im Vergleich zur Hygienefachkraft übernehmen Hygienebeauftragte eine abgespecktes Aufgabenportfolio. Hygienebeauftragte sind Fachkräfte, die zusätzlich zu ihrer eigentlichen Arbeit eine entsprechende Weiterbildung absolviert haben. Im Gegensatz zur Hygienefachkraft haben sie nicht zwingend eine Leitungsfunktion, sondern unterstützen die Geschäftsführung und Hygienefachkräfte ehrenamtlich. Die Weiterbildung zum Hygienebeauftragten dauert in der Regel ca. 40 Unterrichtseinheiten und ist auf die jeweilige Branche (Gesundheitswesen, Pharma oder Lebensmittel) zugeschnitten.

Viele Pflegeeinrichtungen sowie Arztpraxen haben keinen direkten Zugriff auf eine Hygienefachkraft. In diesem Fall kann die Fortbildung von Mitarbeitern zu Hygienebeauftragten eine sinnvolle Alternative sein, um die Umsetzung von Hygienevorgaben zu fördern. Denn Hygienebeauftrtagte können deutlich schneller und kostengünstiger ausgebildet werden. Und in der Regel entsteht hierdurch kein zusätzlicher Personalbedarf, da die Aufgabe des Hygienebeauftragten von den Mitarbeitern neben der Haupttätigkeit übernommen wird. 

Was verdient ein Hygienebeauftragter?

Das Gehalt eines Hygienebeauftragten liegt in Deutschland zwischen 20.000 Euro und 53.000 Euro. Wie viel man als Hygienebeauftragter verdient, hängt ganz stark davon ab, ob man in Vollzeit angestellt oder ist die Position als eine Zusatzaufgabe neben der täglichen Arbeit ausgeführt wird. Außerdem kann das Gehalt sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem in welcher Branche der Hygienebeauftragte tätig ist. 

 

In der Pflege liegt das Durchschnittsgehalt eines Hygienebeauftragten zwischen 20.400 Euro und 30.000 Euro jährlich. In Wirtschaftsunternehmen liegt das durchschnittliche Hygienebeauftragten Gehalt bei 43.600 Euro. In der Pharma- und Lebensmittelindustrie kann ein Hygienebeauftragter durchschnittlich zwischen 36.000 Euro und 53.000 Euro verdienen. 

 

Viele Arbeitgeber unterstützen die Weiterbildungen zum Hygienebeauftragten und übernehmen die Kosten für die Fortbildung.

Hygienebeauftragter und Hygienefachkraft Unterschiede in Aufgaben und Rolle
Verdienst
Ausbildung

Voraussetzungen für Hygienebeauftragte

Um als Hygienebeauftragter tätig zu werden, ist eine Hygiene-Weiterbildung erforderlich. Grundvoraussetzung für die Teilnahme an einer Hygienebeauftragten-Ausbildung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung. Grundsätzlich kann jeder Mitarbeiter, egal in welcher Position, Hygienebeauftragter werden.

Wer kann Hygienebeauftragter in der Pflege werden?

Zukünftige Hygienebeauftragte in der Pflege benötigen für den Einsatz in Haus- oder Facharztpraxen lediglich eine abgeschlossene Berufsausbildung. Für die Bestellung zum Hygienebeauftragten in der stationären Pflege, der ambulanten Pflege, im Krankenhaus oder einem ambulanten Operationszentrum ist eine Berufsausbildung nach dem Krankenpflegegesetz (KrPflG) erforderlich. Je nach Bundesland wird auch eine Berufserfahrung von 6 bis 12 Monaten vorausgesetzt.

Ausbildung von Hygienebeauftragten

Um als Hygienebeauftragter im Unternehmen aktiv zu werden, ist entsprechende Fachkenntnis erforderlich. Diese können angehende Hygienebeauftragte in einer Schulung bzw. Ausbildung erlernen. An der ExpertMe Akademie bieten wir eine flexible Ausbildung für Hygienebeauftragte für die Branchen Gesundheitswesen, Pharmabranche und Lebensmittelindustrie an. Die Ausbildung besteht aus vielen praxisnahen Beispielen und Handlungsanleitungen, für die spätere Umsetzung in Ihrer jeweiligen Abteilung.

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Die Grundlange der Weiterbildungen stellen je nach Branche die Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV), die EU-Verordnung Nr. 852/2004 über Lebensmittelhygiene, Vorgaben des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) und die Regelungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) dar. 

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Wie lange dauert die Ausbildung zum Hygienebeauftragten?

Die Weiterbildung zum Hygienebeauftragten kann an der ExpertMe Akademie berufsbegleitend als Fernlehrgang absolviert werden. Die Ausbildung umfasst 40 Unterrichtseinheiten (UE) und dauert in etwa drei Tage.

Voraussetzungen
  • LinkedIn
  • Xing
Autor und Geschäftsführer Manuel Zabe

Manuel Zabe

Erstellt am: 13.04.2023
Zuletzt geändert: 18.07.2023

Geschäftsführer der ExpertMe GmbH und Experte für Arbeitssicherheit

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Hygienebeauftragter Ausbildung

Hygieneplan

In diesem Artikel werden die Ziele, Erstellung und Umsetzung von Hygieneplänen erläutert.

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Händehygiene

Händehygiene ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Verhinderung der Übertragung von Mikroorganismen und zur Reduktion von Infektionen

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Hygienebeauftragter Ausbildung

Weiterbildung für Hygienebeauftragte im Gesundheitswesen, Lebensmittelindustrie oder Pharmaindustrie

Hygienebeauftragter-Pflege

Hygienevorschriften

Die Einhaltung von Hygienevorschriften ist in allen Bereichen von großer Bedeutung, besonders in der Lebensmittelindustrie und im Gesundheitswesen

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